Am Freitagabend schlägt der FC Herzogenbuchsee den FC Aarwangen in einem bis zum Schluss umkämpftem Spiel mit 1:0. Das Tor des Tages erzielte Schäfer in der 22. Minute.
Freitagabend, ein warmer Spätfrühlingsabend und ein Derby, in welchem es um viel ging. Ein Abend wie gemacht also für alle Fussball Romantiker. All dies liess die Herzen vieler Spieler und Supporter schon im Vorfeld dieser Partie höherschlagen. Wusste doch so manch einer im Oberaargau, dass das Derby zwischen der zweiten Mannschaft des FCH und dem FCA stets eine vielversprechende Paarung ist. Noch mit der gegebenen Ausgangslage, beide Teams waren bis dato in der Rückrunde noch ungeschlagen (und der FCH konnte vor der Partie den Aufstieg in die 3.Liga noch aus eigener Kraft schaffen, der FCA hingegen wollte dem Lokalrivalen natürlich noch ein Bein stellen), sah man einer Partie mit viel Feuer entgegen. Und die Anwesenden sollten nicht enttäuscht werden.
Von Anfang an wurden sämtliche Zweikämpfe mit der Härte und Intensität geführt, welche einem Derby gerecht wurden. Vor dem Tor allerdings konnten in der Anfangsviertelstunde beide Mannschaften nicht wirklich gefährlich werden und die Startphase war mehr ein Abtasten beider Seiten. Bis der FC Herzogenbuchsee in der 22.Minute einen Gegenstoss nach Angriff der Gäste einleitete. Hunkeler wurde im Halbkreis jedoch jäh von den Beinen geholt, was bei beiden Mannschaften zu erhitzten Gemütern und Rudelbildung führte. Der Unparteiische hingegen machte Gebrauch von der Vorteilsregelung und so lief das Spiel, während dem in der Mitte des Platzes die Gemüter kochten, weiter. Und dies aus Sicht der Platzherren äusserst erfolgreich: Nach dem Schäfer Innenverteidiger Jenzer (welcher sich bei dieser Aktion verletzte und anschliessend ausgewechselt werden musste) aussteigen liess, konnte dieser alleine auf FCA-Schlussmann Mathys zu laufen und bekundete keine Mühe darin, diesen zu umlaufen und zum 1:0 einzuschieben. Auch der oben erwähnte Hunkeler musste im Anschluss an die dem Tor vorausgegangene Aktion verletzungsbedingt ausgewechselt werden, der FCA wünscht an dieser Stelle gute Besserung!
Im Anschluss wurde das Spiel ruppiger und die Zweikämpfe deutlich körperbetonter, konnte man nach einem etwas verhaltenem Start doch nun den Derbygeist auf beiden Seiten deutlich spüren. Die Zweikämpfe wurden auf beiden Seiten härter geführt und man konnte das Feuer beider Mannschaften spüren. Dies äusserte sich jedoch nicht in mehr guten Torchancen, war das Spiel doch geprägt von taktisch sehr disziplinierten Buchsern und einer Aarwanger Mannschaft, welche den letzten Pass noch nicht finden sollte. So bleibt in der ersten Halbzeit lediglich noch ein Kopfball von FCA-Goalgetter Aeschlimann zu verzeichnen, welcher jedoch im letzten Moment durch einen Buchser Verteidiger auf der Torlinie geklärt werden konnte. So verabschiedeten sich die beiden Mannschaften mit einer 1:0 Pausenführung für die Heimmannschaft zum Pausentee.
Die zweite Halbzeit glich nun in keinster Weise der Ersten: Der FC Aarwangen war nun bemüht und dominierte die tief und kompakt stehenden Buchser regelrecht. Man liess den Ball in den eigenen Reihen zirkulieren und schaffte es oft in die letzte Zone, fand aber das Loch in der massierten Buchser Abwehrmauer noch nicht. Der FC Herzogenbuchsee kam nur noch vereinzelt durch Konter in Richtung des Gästetors, konnte jedoch meistens noch von der Viererkette der Aarwanger gestoppt werden oder war im Abschluss schlicht zu unpräzise. Im Spiel ging es um viel und das merkte man, so waren auch von beiden Trainerbänken viel Emotionen involviert. Der FC Herzogenbuchsee wusste, dass er irgendwie versuchen musste, die Führung über die Zeit zu retten um selber Herr über das eigene Schicksal zu bleiben. Doch die unermüdlich anrennenden Aarwanger machten ihnen diese Aufgabe nicht gerade leicht. Mit einigen Abschlüssen, welche knapp am Pfosten des Kastens von Torhüter Grütter vorbeirauschten, fand der FCA leider noch nicht den erhofften Dosenöffner um dem Spiel noch einmal eine Wendung geben zu können, doch blieb weiterhin dran. Bis zum Schluss der sieben Minuten dauernden Nachspielzeit versuchte man, mit Bällen in den Sechzehner und Schüssen von ausserhalb sich doch noch für die vorallem in Halbzeit zwei sehr gute Leistung zu belohnen, lief jedoch bis zuletzt vergebens gegen die nun mit 10 Mann verteidigende Buchser Hintermannschaft an. So blieb der Stand von 1:0 stehen und der FC Aarwangen musste zum ersten Mal seit 11(!) Spielen den Platz wieder als Verlierer verlassen.
Unter dem Strich darf man aus Sicht der Aarwanger jedoch trotzdem durchaus zufrieden mit sich selbst sein. Man zeigte bis zum Schluss Charakter und hat aus einer sehr schwierigen Ausgangslage mit einer nach dem Spiel noch einmal länger gewordenen Verletztenliste das Beste aus der Situation gemacht. Auch wenn am Schluss aus subjektiver und wohl auch objektiver Sicht mindestens der Ausgleichstreffer verdient gewesen wäre, scheiterte man an einer gewohnt souverän und organisiert agierenden Buchser Hintermannschaft, welche auch ihrerseits ihr letztes Hemd gab, um die drei Punkte im Waldäcker zu behalten und so die Aufstiegshoffnungen am Leben zu halten. Aus Sicht des FC Aarwangen gilt es nun, noch einmal die letzten Kräfte für die beiden Spiele zu Hause gegen den FC Aemme am 03.06. 15:30 sowie am 10.06. um 18:00 auswärts beim SC Huttwil zu mobilisieren und sich erhobenen Hauptes und mit sechs Punkten mehr in die wohlverdiente Sommerpause zu verabschieden. Hopp FCA!
Marco Mathys